Schichtfleisch – endlich mal wieder
Am Wochenende durften wir für Oma und Opa und die Familie ein Essen ausrichten. Es war ausdrücklich keine Geburtstagsfeier, auf deutlichen und nachdrücklichen Wunsch gab es nur ein gemeinsames Mittagessen und danach Kaffee und Kuchen.
Nach einigem Überlegen haben wir uns dann entschieden, endlich nach ewiger Zeit mal wieder ein Schichtfleisch aus dem Dutch Oven zu machen. Das kann man gut vorbereiten und der eigentliche Kochvorgang braucht dann keine große Aufmerksamkeit mehr und es bleibt mehr Zeit für die Gäste.
Bei unserem Lieblingsmetzger, der Hofmetzgerei Pförrer am Rande von Freising, hatten wir die Zutaten bestellt und bekamen auch wunderschöne Nacken- und Lendensteaks und dazu die notwendige Menge geräuchertes (und perfekt ausgelöstes) Wammerl (Bauchspeck) .
Aus ein paar Gewürzen, etwas Senf und Olivenöl wurde dann eine Marinade („Magic Dust Rub„) angerührt und die Steaks damit kräftig eingerieben. In einer Schüssel durften die Fleischstücke dann über Nacht durchziehen. Anders als in dem Rezept habe ich aber auf Cumin verzichtet, weil den Geschmack wirklich nicht jeder mag. Beim Paprika habe ich die Hälfte durch geräucherten Paprika ersetzt und den Cayennepfeffer extrem reduziert (nur eine Messerspitze), weil unser Cayenne extrem scharf und nicht mit den üblichen Sorten vergleichbar ist. Trotzdem war es am Ende immer noch scharf genug.
Am morgen des großen Tages ging es dann richtig los. Erstmal wurde der Boden und Rand des schweren Gußeisentopfs (ein Yellowstone von Camp Chef) mit dem Bacon ausgelegt.
In dieses schöne Bett wurden dann die Steaks geschichtet, zwischen die Fleischschichten kamen immer relativ dick geschnittene Scheiben von Metzgerzwiebeln. Wichtig ist dabei, dass die Schichten am Ende wirklich dicht gepackt sind.
Darauf werden dann grob geschnittene Champignons und Spitzpaprika gelegt, um einfach ein bisschen zusätzliche Aromen an die Sache zu bringen.
Zum Abschluss wir der Speck nach innen geklappt und mit ein paar weiteren Speckscheiben der Mantel um die Steaks vervollständigt. Everything tastes better with bacon!
Von hier aus dauert es dann aber doch noch ein paar Stunden (genau genommen ca. 3h), bevor man da endlich was auf den Teller bekommt. Erstmal mussten aber die Holzkohlebriketts angezündet werden, damit endlich auch gekocht werden konnte.
Obwohl wir wirklich schon sehr lange nicht mehr mit Holzkohle gekocht haben klappte das sehr gut und der Topf stand in einem Bett aus glühender Kohle und auf dem Deckel lagen die Briketts für die Oberhitze.
Astrid hat in der Zeit ein frisches Baguette gebacken, das pünktlich fertig wurde.
Das Fleisch braucht so ca. 3 Stunden, eine Stunde vor Ende kamen ein paar kleine Kartoffeln in den Topf, damit die direkt in der Soße mit garen konnten. Und dann war es soweit, der Deckel wurde vom Dopf gehoben und das Ergebnis war wirklich ausgezeichnet.
Wunderbar krosser Speck umhüllte das butterzarte Fleisch, im Topf hatte sich eine schöne Menge an Soße (auf dem Bild nur am Rand des Topfes zu erahnen) gebildet, die geradezu darauf wartete, von den Kartoffeln und dem Baguette aufgesogen zu werden.
Wir hatten einen absolut schönen Tag, die Kocherei verursachte keine Unruhe und sogar Oma, die eigentlich nie Fleisch isst, konnte sich mit dem Ergebnis anfreunden.
Wer mal für eine Familie oder größere Gruppe ein Essen zubereiten soll: ein Dutch Oven ist da definitiv eine gute Lösung. Man kann alles gut vorbereiten und der eigentlich Kochvorgang läuft gemütlich fast von alleine, so dass keine Hektik aufkommt. Ich hoffe, dass wir jetzt wieder öfter so kochen.
Für die Planung: Mit einem kleinen Dutch Oven wie dem hier verwendeten bekommt man gut 10 Personen satt. In unserem 12er DOPF waren am Ende 3 kg Schweinesteaks, ein gutes Kilo Bacon, 1,5 kg Metzgerzwiebeln, also schon eine ganze Menge, damit war der Topf aber auch gut gefüllt. Beim Fleisch verwende ich, abweichend vom Standard – Rezept, die Hälfte Nackensteaks und die Hälfte Schweinelende, das reduziert die Fettmenge dann doch ganz erheblich, es wird aber auch etwas weniger Soße. Am Ende zerfällt das Fleisch fast von alleine und ist wirklich unvorstellbar zart.Dazu gab es noch einen frischen Kräutersalat mit einem Himbeerdressing und natürlich hatte Astrid auch noch ein Dessert vorbereitet, gebraucht hätte es das aber nicht unbedingt, satt waren alle auch so. Aber etwas Süßes muss dann doch sein.
Mehr Bilder aus unserer Küche gibt es >>>hier in diesem Album zu sehen.
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